Reise-Erinnerungen an Sierra Leone –
November 2016

Vom 13.-28. November 2016 machte ich mich zusammen mit sechs anderen Forikolo e.V.-Freunden auf nach Sierra Leone – ein kleines Land ungefähr so groß wie Bayern an der Westküste Afrikas gelegen. Als stellvertretende Vereinsvorsitzende des Vereins Forikolo e.V., der Schulen in Sierra Leone baut, wollte ich unbedingt das Land und die Leute kennenlernen, für die ich mich ehrenamtlich engagiere.

Unsere Reise-Delegationsgruppe mit unserem Projektleiter Abu Mansaray. Bild: Thomas Puschmann | www.fruehbeetgrafik.de/

Der Flug allein dauert schon 10 Stunden und war ein wahres klimatisches Auf- und Ab: Während beim Start Temperaturen um den Nullpunkt herrschten, traf uns das Sierra Leonische Wetter beim ersten Schritt auf  den Boden des Flughafens in Freetown wie ein Schlag: 30 Grad tropisch feuchtwarme Luft und es war bereits dunkel.

Am Flughafen wurden wir von einem Schülerchor empfangen, was mich wirklich sehr berührt hat.
Am Flughafen wurden wir von einem Schülerchor empfangen, was mich wirklich sehr berührt hat.

Diese für uns singenden Kinder kamen aus New London/Tintafor, unserem neuen Schulstandort, für den wir gerade Geld sammeln. Deswegen möchte ich auch an Sie/Euch, verehrte Freunde und interessierte Leser, meine Bitte richten, uns mit einer Spende zu helfen. Wir haben ein Online-Spenden-Projekt für unsere neue Schule eingerichtet – alle Spenden an den Forikolo e.V. können zu 100% steuerlich geltend gemacht werden. Insgesamt kostet die Schule 42.000 Euro – wir haben also noch einiges vor uns. Jede Hilfe zählt.
VIELEN DANK für Ihre/Eure Hilfe – TENKI.

Im Folgenden sind die Erläuterungen der Bilder größtenteils in den Bildunterschriften oder Metatexten (dafür einfach mit der Maus über das Bild fahren) festgehalten.

Das ist unser neuer Schulstandort in New London/Tintafor bzw. die alte Schule – ein Wohnhaus. Dieses ist viel zu klein für die über 500 Kinder, weshalb die Schule in zwei Schichten betrieben wird. Der Spruch auf dem Transparent sagt alles: THE EDUCATION OF OUR CHILDREN IS PARAMOUNT. – Die Bildung unserer Kinder steht über allem.

Das ist unser neuer Schulstandort in New London/Tintafor bzw. die alte Schule - ein Wohnhaus. Dieses ist viel zu klein für die über 500 Kinder, weshalb die Schule in zwei Schichten betrieben wird. Der Spruch auf dem Transparent sagt alles: THE EDUCATION OF OUR CHILDREN IS PARAMOUNT. - Die Bildung unserer Kinder steht über allem.
Das ist unser neuer Schulstandort in New London/Tintafor bzw. die alte Schule – ein Wohnhaus. Dieses ist viel zu klein für die über 500 Kinder, weshalb die Schule in zwei Schichten betrieben wird. Der Spruch auf dem Transparent sagt alles: THE EDUCATION OF OUR CHILDREN IS PARAMOUNT. – Die Bildung unserer Kinder steht über allem.

Die Kinder müssen auf dem Boden sitzen, es gibt keine oder nur spärlich Schulmöbel.

Die Kinder müssen auf dem Boden sitzen, es gibt keine oder nur spärlich Schulmöbel.

Wo waren wir untergebracht?

Wir waren in einem Gästehaus untergebracht, das der Familie der beiden Brüder gehörte, die uns von Anfang an super beköstigten und uns jeden Wunsch von den Augen ablasen. Strom gab es immer von 19 Uhr bis 7 Uhr in der Früh. Und fließendes Wasser gab es zwar auch nicht, aber man gewöhnt sich schnell daran, sich mit einer Schöpfkelle zu duschen. Wasser war jedenfalls ausreichend vorhanden.

Wir waren in einem Gästehaus untergebracht, das der Familie der beiden Brüder gehörte, die uns von Anfang an super beköstigten und uns jeden Wunsch von den Augen ablasen. Strom gab es immer von 19 Uhr bis 7 Uhr in der Früh. Und fließendes Wasser gab es zwar auch nicht, aber man gewöhnt sich schnell daran, sich mit einer Schöpfkelle zu duschen. Wasser war jedenfalls ausreichend vorhanden.
Unser täglicher Sonnenaufgang – traumhaft! Bild: Thomas Puschmann | www.fruehbeetgrafik.de/
Gute Gespräche bei Sonnenschein. Bild: Thomas Puschmann | www.fruehbeetgrafik.de/

Unser Gästehaus stand gegenüber unserer Projektschule in Malokko

Das Gästehaus selbst stand neben einer unserer Schulen – in Malokko. In diesem Ort, der sehr nahe an Lungitown gelegen ist, hat die Franziskus-Xaverius-Gemeinde in Dresden-Neustadt Geld gesammelt und die Schule finanziert. Großartig! Mit der Schule gegenüber waren wir bestmöglich untergebracht, weil wir täglich Kontakt zu den Kids und den Lehrern hatten. Abends gaben wir sogar Unterricht für die Waisenkinder.

Das Gästehaus selbst stand neben einer unserer Schulen – in Malokko. In diesem Ort, der sehr nahe an Lungitown gelegen ist, hat die Franziskus-Xaverius-Gemeinde in Dresden-Neustadt Geld gesammelt und die Schule finanziert. Großartig! Mit der Schule gegenüber waren wir bestmöglich untergebracht, weil wir täglich Kontakt zu den Kids und den Lehrern hatten. Abends gaben wir sogar Unterricht für die Waisenkinder.

Die Kids wollten uns immer anfassen, weil sie unsere Haut(farbe) erfahren wollten. Und wenn man dann sagt, dass man doch genauso ist wie sie, und z.B. ebenfalls fünf Finger hat, und dann ein kleines Mädchen anfängt, ihre Finger zu zählen, ist man der Verzweiflung nahe…

Die Kids wollten uns immer anfassen, weil sie unsere Haut(farbe) erfahren wollten. Und wenn man dann sagt, dass man doch genauso ist wie sie, und z.B. ebenfalls fünf Finger hat, und dann ein kleines Mädchen anfängt, ihre Finger zu zählen, ist man der Verzweiflung nahe…

Wir besuchten alle unsere 12 Projektschulen – und bei jedem Meeting brachten wir ein kleines Geschenk mit in Form eines Fußballs (heiß begehrt!) und einen Schulranzen als Symbol (danke, liebe Rosi!).

Unsere Schulen

Insgesamt haben wir bereits 12 Schulen gebaut, von denen ich nur einige Impressionen mit den nächsten Fotos wiedergeben möchte. Darunter zu finden sind Fotos, die unter anderem unser Botschaftertreffen, eine in Sierra Leone häufig vorzufindende Schule aus Bambus und Palmblättern sowie eine Schuleinweihung in Modia zeigen.

Wie wir uns fortbewegten

Die Straßen in Sierra Leone sind eine echte Herausforderung. Es gibt wenige asphaltierte Straßen; die meisten sind vergleichbar mit Feldwegen in mal mehr, mal weniger gutem Zustand.

Unser LKW hat uns gute Dienste erwiesen – bei diese Straßenverhältnissen war er der beste fahrbare Untersatz, den wir uns vorstellen konnten.

Unser LKW hat uns gute Dienste erwiesen – bei diese Straßenverhältnissen war er der beste fahrbare Untersatz, den wir uns vorstellen konnten. Bild: Ringo Thomas

Ein Blick vom LKW auf die Straßen fernab der asphaltierten Portolokkoroad – kaum vorzustellen, wie die Straßen während der Regenzeit aussehen. Unser LKW erwies sich als optimales Fortbewegungsmittel 🙂 – Bild: Thomas Puschmann | www.fruehbeetgrafik.de

Ein Blick vom LKW auf die Straßen fernab der asphaltierten Portolokkoroad - kaum vorzustellen, wie die Straßen während der Regenzeit aussehen. Unser LKW erwies sich als optimales Fortbewegungsmittel :)
Ein Blick vom LKW auf die Straßen fernab der asphaltierten Portolokkoroad – kaum vorzustellen, wie die Straßen während der Regenzeit aussehen. Unser LKW erwies sich als optimales Fortbewegungsmittel 🙂 – Bild: Thomas Puschmann | www.fruehbeetgrafik.de

Entweder man vertraut den Brücken oder man vertraut den Brücken. Wenigstens konnten wir die Brücke per pedes passieren.

Entweder man vertraut den Brücken oder man vertraut den Brücken. Wenigstens konnten wir die Brücke per pedes passieren.
Entweder man vertraut den Brücken oder man vertraut den Brücken. Wenigstens konnten wir die Brücke per pedes passieren.

An einem Tag liehen wir uns einen alten Mercedes aus, dem die Straßen arg zu schaffen machten. Hier sehen wir einen Radwechsel, es folgten Probleme mit der Benzinpumpe und fehlendes Kühlwasser. Bild: Thomas Puschmann | www.fruehbeetgrafik.de

An einem Tag liehen wir uns einen alten Mercedes aus, dem die Straßen arg zu schaffen machten. Hier sehen wir einen Radwechsel, es folgten Probleme mit der Benzinpumpe und fehlendes Kühlwasser. Bild: Thomas Puschmann | www.fruehbeetgrafik.de

Besuch in unserem Krankenhaus in Kalangba

Nach der Ebola-Katastrophe haben wir uns dazu entschieden, eine Klinik zu unterstützen. Doch der Standard einer Klinik, wie wir ihn kennen, ist nicht zu vergleichen mit dem dortigen…

Unsere Klinik in Kalangba
Unsere Klinik in Kalangba

Der Brunnen für die Klinik – an fließendes Wasser ist leider noch lange nicht zu denken…

Der Brunnen für die Klinik - an fließendes Wasser ist leider noch lange nicht zu denken
Der Brunnen für die Klinik – an fließendes Wasser ist leider noch lange nicht zu denken

Das Team der Krankenschwestern:

Das Team der Krankenschwestern
Das Team der Krankenschwestern

Das Patientenzimmer für Frauen in unserer Klinik:

Das Patientenzimmer für Frauen in unserer Klinik
Das Patientenzimmer für Frauen in unserer Klinik

Innenansicht unserer Klinik in Kalangba:

Innenansicht unserer Klinik in Kalangba
Innenansicht unserer Klinik in Kalangba

Die Toiletten hinter der Klinik:

Die Toiletten hinter der Klinik
Die Toiletten hinter der Klinik

In der Klinik werden v.a. tropische rankheiten behandelt, wie z.B. Malaria, Typhus oder Fiebererkrankungen. Rechts zu sehen ist das Labor …

Ich heiße jetzt Ya Bomposseh

Die Bewohner eines jeden Schulstandorts, den wir besuchten, hatte sich etwas ausgedacht – mal waren es kleine Präsente, und einmal – in Shekaya – wurden uns Sierra Leonische Namen gegeben. Das ist die so ziemlich die größte Ehre, die man in Sierra Leone bekommen kann. Henning wurde zu Pa Alimamy, einem Stadtoberhaupt, Thomas wurde zu  Pa Santigie, einem Dorfoberhaupt, und ich wurde zu Ya Bomposseh, sozusagen der Firstlady im Chiefdom (gottseidank allerdings ohne dazugehörige eheliche Verhältnisse ;-). 

Unser Team in Sierra Leone

Vor Ort konnten wir das Team hinter unserem Projektleiter Abu Mansaray kennenlernen. Abgebildet sind hier neben Abu sechs unserer Kollegen aus Sierra Leone, die uns kompetent und trotz aller Sprachhürden geduldig alle Fragen beantworteten und mit denen wir wunderbare Gespräche führen konnten.

Weitere Impressionen